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Posts

Es werden Posts vom Dezember, 2021 angezeigt.

Verfahrensbeistand: Anwalt des Kindes

Ich habe eine Rechnung vom Gericht erhalten: 1100 Euro Gebühren für den Verfahrensbeistand für das Herausgabeverfahren im April 2021. Diese soll ich komplett allein bezahlen, da mir die Schuld für das Gerichtsverfahren gegeben wird. Der Widerwille, der sich in mir regt ist groß. Wie kam es zu der Rechnung? Im April 2021 sind meine beiden Töchter Julia* und Charlotte* zum ersten Mal von ihrem Vater weggelaufen. Am Ostersamstag am späten Nachmittag riefen sie mich unerwartet an – ich war gerade auf einem Spaziergang im hannoverschen Stadtwald Eilenriede, war anschließend noch mit meiner besten Freundin verabredet. Sie seien bei mir zu Hause, da sie von ihrem Vater weggelaufen seien, sie wollten nicht mehr zurück, wollten bei mir bleiben, berichteten meine Töchter mir aufgeregt und eilig am Telefon. Eine gute halbe Stunde später traf ich bei ihnen ein. Sie hatten schon ihre komplette Schleich-Pferdelandschaft im Wohnzimmer aufgebaut, spielten selig damit. Ich sagte ihnen, dass das nicht g

Zurückweisung des Haftbefehls

 Ein erster kleiner Erfolg ist zu verzeichnen: Der Antrag des Vaters auf einen Haftbefehl gegen mich wurde vom Amtsgericht zurückgewiesen!  Auch wenn es mir doch sehr absurd erschien, dass dieser bei Berücksichtigung aller Umstände gegen mich hätte ergehen können, so war die Sorge natürlich trotzdem vorhanden. Zu vieles ist in der Vergangenheit schon beschlossen worden, was ich zuvor nicht für möglich gehalten hätte...   Bleibt zu hoffen, dass das OLG Celle bei einer möglichen Beschwerde des Vaters es nicht anders sieht!  Weiteres in Sachen Einstellung der Zwangsvollstreckung und Rückübertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts ist vom Amtsgericht bislang nicht entschieden worden. Das Warten, die Angst und die Ungewissheit für Julia* bleiben also weiterhin... *Namen geändert

zweiter Advent

Heute zum zweiten Advent haben wir die zweite Kerze auch für Charlotte* angezündet. Neue Briefchen haben wir ebenso an sie verschickt. Im letzten Jahr waren meine Töchter am 2. Advent für einen Wochenendbesuch bei mir. Sie freuten sich riesig. Die Päckchen vom Adventskalender wurden nachträglich geöffnet. Und auch Nikolaus konnten sie seit drei Jahren endlich wieder einmal bei mir feiern. Wir lasen die Geschichten aus unserem Adventsbüchlein. Und die Mädchen schrieben ihre Wunschzettel zu Weihnachten. Am 2. Advent selbst war dann die Freude, wie an jedem Sonntag der Besuchswochenenden, bereits seit morgens überlagert von Abschiedsschmerz und Traurigkeit über ein erneutes Losreißen aus ihrem Zuhause. Zwei Wochen würden sie warten müssen, bis sie wieder in ihren Kinderzimmern spielen und ihre Katzen knuddeln dürften, mit ihrer Mama auf dem Sofa kuscheln könnten... Vorläufig hat sich Julia* aus diesem für sie schwer zu ertragenden Zustand befreit. Charlotte muss bitter dafür bezahlen - de

1. Dezember

Heute ist der erste Dezember. Noch 24 Tage bis Weihnachten. Julia* hat heute ihren Adventskalender bekommen. Gestern Abend konnte sie kaum einschlafen vor lauter Vorfreude. Immer wieder hat sie gerätselt, was wohl in ihren Päckchen sein möge. Und das erste Mal in meinem Leben habe auch ich von meiner Tochter einen selbst gemachten Adventskalender bekommen. Was für eine besondere Überraschung zur Vorweihnachtszeit. Aber Julia wird auch zunehmend immer unruhiger. Sie kann sich ein Weihnachten ohne Charlotte* nicht vorstellen, sagt, dass alle Geschenke bedeutungslos seien ohne sie. Sie fehlt ihr. Zurück zu ihrem Vater will sie dennoch auf keinen Fall.  Auch von der vergangenen Vorweihnachtszeit erzählt sie mir: dass beide auch dort keinen anderen Wunsch hatten außer mit mir Weihnachten feiern zu dürfen, dass auch dort alle Geschenke bedeutungslos gewesen seien, da sie nicht zu mir durften, dass sie dies auch immer wieder ihrem Vater so gesagt hätten... Dem Jugendamt hat Julia am vergangen