Heute ist der erste Dezember. Noch 24 Tage bis Weihnachten. Julia* hat heute ihren Adventskalender bekommen. Gestern Abend konnte sie kaum einschlafen vor lauter Vorfreude. Immer wieder hat sie gerätselt, was wohl in ihren Päckchen sein möge. Und das erste Mal in meinem Leben habe auch ich von meiner Tochter einen selbst gemachten Adventskalender bekommen. Was für eine besondere Überraschung zur Vorweihnachtszeit.
Aber Julia wird auch zunehmend immer unruhiger. Sie kann sich ein Weihnachten ohne Charlotte* nicht vorstellen, sagt, dass alle Geschenke bedeutungslos seien ohne sie. Sie fehlt ihr. Zurück zu ihrem Vater will sie dennoch auf keinen Fall.
Auch von der vergangenen Vorweihnachtszeit erzählt sie mir: dass beide auch dort keinen anderen Wunsch hatten außer mit mir Weihnachten feiern zu dürfen, dass auch dort alle Geschenke bedeutungslos gewesen seien, da sie nicht zu mir durften, dass sie dies auch immer wieder ihrem Vater so gesagt hätten...
Dem Jugendamt hat Julia am vergangenen Mittwoch von ihrem größten Weihnachtswunsch berichtet: Weihnachten zusammen mit Charlotte und mir und unseren Katzen bei uns zu Hause feiern zu können. Dass sie mit ihrem Vater darüber sprechen würden, versprachen die beiden Damen ihr.
Für Charlotte haben wir nun heute einen Adventskalenderbrief verschickt. Sie soll wissen, dass wir an sie denken. Ich hoffe, dass sie den Brief erhält und sich daran erfreut. Die Päckchen von dem selbst genähten Kalender werden hier auf sie warten...
* Namen geändert
Kommentare
Kommentar veröffentlichen