Direkt zum Hauptbereich

Endlich Kontakt?

 


Am 21.09.21, nach 3,5 Monaten ohne Kontakt zu meiner sechseinhalbjährigen Charlotte*, erhielt ich den Beschluss vom Amtsgericht, dass Begleiteter Umgang wieder stattfinden soll, sofern sich eine mitwirkungsbereite Dritte Person findet, die diesen begleitet. Zunächst einmal ein Moment der Erleichterung und Freude bei mir – ich würde meine wunderbare Tochter endlich wieder in die Arme schließen dürfen, wenn auch nur für zwei Stunden!

Dann als nächstes mein Blick auf das Datum des Beschlusses: Dieser war vom 25.08.21! Und ich erhielt ihn knapp einen Monat später! Beinah einen Monat könnte ich sie bereits sehen, habe es aber nicht getan, da ich von diesem Beschluss bis heute nichts wusste! Beinah einen Monat hatte das Jugendamt schon wieder Zeit eine geeignete dritte Person zu finden, hatte dies aber offensichtlich noch nicht getan. Noch am selben Tag kontaktierte ich den Zuständigen beim Jugendamt hierzu – keine Antwort. Da ich zwei Tage später immer noch keine Antwort hatte, bat ich die weiteren Mitarbeiter um Unterstützung, schließlich ging es um den Kontakt zu Charlotte, den sie sich sehnlichst wünschte und den sie auch dringendst brauchte. Diesmal antwortete die vertetende Mitarbeiterin sehr schnell: ich solle mich gedulden, das Arbeitsaufkommen im Jugendamt sei hoch!

Bei allem Verständnis für das Arbeitsaufkommen des Jugendamtes: es ging hier um meine leidende Tochter, die bei unserem letzten Wiedersehen bei ihrer Einschulung nicht mal Gratulationen oder Geschenke von mir erhalten konnte, diese wahrscheinlich bis heute nicht hat, da der Patenonkel entgegen seines Versprechens die Geschenke nicht Charlotte selbst, sondern ihrem Vater gab, die bei der Einschlung auf mich einen sehr eingeschüchterten Eindruck machte, der es bei der letzten Kindesanhörung beim Amtsgericht so schlecht ging, dass sie ununterbrochen weinte und nicht angehört werden konnte! Ich hatte dem Jugendamt auch explizit angeboten, bei der Suche zu unterstützen, aber auch hierauf keine Reaktion! Was also tun? Selbst eine Person suchen und dann sich sagen lassen, dass man diese Person nicht nehmen könne, da sie von mir manipuliert sein könnte? Oder weiter abwarten? Und das alles zulasten von Charlotte, die ich unendlich vermisste und sie mich mit Sicherheit auch!


Neben der unendlichen Sehnsucht zu meiner Tochter auch mal wieder der Blick auf das krankende und misogyne System:

Während 2 Kinder von einer Mutter (mir) vor 1,75 Jahren wegen 4 Wochen ausbleibendem Kontakt zu ihrem Vater (aufgrund ihres eigenen Willens dort nicht hingehen zu wollen) gewaltsam getrennt und ihnen ihr zu Hause genommen wurde, passiert bei dem ausbleibenden Kontakt zur Mutter, zu der das Kind unstreitig unbedingt will, sogar bei ihr leben will, über 3,5 Monate lang überhaupt nichts, sondern man wird um Geduld gebeten – und das, obwohl das Kind in der letzten gerichtlichen Anhörung, als es schon unter dem Kontaktverlust zu Mutter und Schwester litt, unübersehbar hoch belastet war, sodass es der Richterin unmöglich war, sie überhaupt anzuhören!


*Namen geändert

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Näherungsverbot für mich gegenüber meiner 7-jährigen Tochter?

Weihnachtspost vom Gericht In 2021 habe ich den Umgangsausschluss für Charlotte* pünktlich zu Heiligabend im Briefkasten gehabt, in 2020 war es der Sorgerechtsentzug. Auch in 2022 Jahr habe ich fest mit Weihnachtspost vom Gericht gerechnet - den Briefkasten habe ich diesmal bewusst erst nach Weihnachten wieder geöffnet... Nun also die Weihnachtspost vom Gericht: am 26.01.2023 wird darüber verhandelt, ob ich ein Näherungsverbot zu meiner 7-jährigen Tochter, die ich seit mehr als 1,5 Jahren nicht sehen durfte, erhalten soll.  Seit über einem Jahr wird mir dieses Näherungsverbots angedroht, weil Charlottes Vater dies wünscht. Grund dafür soll der 7. Geburtstag von Charlotte vor über zehn Monaten sein. Ich habe an diesem Tag ein kleines Geschenk und zwei Briefe von Julia* und mir in den Hort gebracht mit der Bitte um Weitergabe an Charlotte, die mehrfach unfreiwillig und gewaltsam von mir getrennt wurde und seitdem keinen Kontakt zu mir haben darf.  Beim Verlassen des Horts kam gerade mein

Fassungslosigkeit

  Was ist los in unserem Rechtsstaat? Ein fünf Wochen altes Neugeborenes, was aus den Armen seiner nachweislich gesunden und stillenden Mama gerissen wird um dann zuerst völlig fremden Pflegepersonen, dann dem unter Pädophilieverdacht stehenden Vater zugeführt zu werden. Das ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hier mitten in Deutschland mithilfe von einem ganzen Aufgebot an Polizisten geschehen. Ich habe Mutter und Kind persönlich kennen lernen dürfen und ein vollgestilltes Neugeborenes erlebt, was stets liebevoll von seiner Mama umsorgt wurde. Was ist los in unserem Rechtsstaat? Was ist eine Mutter heute noch wert? Wie wird die Bindung zwischen Mutter und Kind hier mit Füßen getreten? Ist es das, was wir für unsere Kinder wollen? Warum fügt man einem Neugeborenen, was bisher beinah ununterbrochen an der Brust seiner Mutter war, hier alle Geborgenheit und Fürsorge bekommen hat, die es brauchte, solch ein Trauma wissentlich zu? Warum fügt man Mutter und Kind solch ein Trauma zu?

Gerichtstermin und Demo

 Sehr erfolgreich an unserem Gerichtstermin war der Support, den ich durch Freunde, Verwandte, Interessierte, Betroffene und Engagierte erhalten habe und was wir damit im Hinblick auf institutionelle Gewalt an Frauen und Kindern ausdrücken konnten. Ihr habt eine Demo durch die ganze City von Hannover gemacht, ihr ward am Landtag und habt euch Gehör bei den Abgeordneten verschafft. Und ihr werdet im Fernsehen zu sehen sein mit dem was wir zu sagen haben und was wir verändern wollen: Dass die institutionelle Gewalt am Familiengericht gegen Frauen und Kinder beendet und die Istanbul Konvention  zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt auch bei Sorge- und Umgangsverfahren endlich konsequent umgesetzt werden muss . Unser Gerichtstermin selbst zeigte deutlich wieder das, was wir Frauen unter institutioneller Gewalt verstehen: über anderthalb Stunden wurde ausschließlich mein Verhalten bewertet, der Vater komplett in Ruhe gelassen , der Bindung zwischen Mutter und Kind wurde weiterhin ke